STEFAN TEMMINGH, Blockflöte &
ENSEMBLE NUOVO ASPETTO
Johann Sundermeier, Blockflöte
Birgit Stolzenburg, Salterio
Johanna Seitz, Harfe
Wiebke Weidanz, Cembalo
Stefan Maass, Gitarre/Cister
Ulrike Becker, Violoncello
Michael Dücker, Laute/Gitarre
Jennifer Harris, Dulzian/Fagott
Peter Kuhnsch, Perkussion
Wenn die Blockflöte zum Erlebnis wird, steht Stefan Temmingh auf der Bühne! Ob »Faun mit der Blockflöte« oder »Revolutionär auf seinem Instrument« – eins steht fest: Der Musiker, der 2022 mit dem OPUS Klassik ausgezeichnet wurde, gehört in die absolute Spitzenklasse seiner Zunft, und seine Begleiter des phänomenalen Ensembles Nuovo Aspetto, machen das Konzert vollends zum sensationellen Festival-Finale.
–––– Programm
„PlayGrounds“ –––– Es erklingen Kompositionen von Purcell, Geminiani, Carr, Ortiz, Corelli, Finger – und Chick Corea.
Ein "Ground" beruht auf einem harmonischen Muster, das sich ständig wiederholt und in Variationen von den verschiedenen Instrumenten umspielt wird – mit anderen Worten: ein Karoussel der Akkorde. Auf diesem Spielplatz der Grounds können wir Musiker*innen, mit einigen Spielregeln, frei improvisieren: Die Harmonien sind unser Spielzeug und wie wir sie zum Klingen bringen, bleibt ganz unserer Kreativität überlassen: im Ensemble oder einzeln, langsam oder schnell, intim oder hochvirtuos. Inspirierender kann gemeinsames Musizieren nicht sein.
Besonders freue ich mich auf das Zusammenspiel mit meinen Kolleg*innen vom Ensemble Nuovo Aspetto. Jede*r von ihnen zählt zu den besten auf ihrem Instrument: Psalter, Harfe, Laute, Gambe, Cello, Fagott, Cembalo – den Klangfarben sind in dieser großen Continuo-Besetzung keine Grenzen gesetzt!
Michael Nyman (*1944)
An Eye for Optical Theory (film score 1992)
Henry Purcell (1659? – 1695)
Ground ZD 221
Anon. (Thomas Preston, † nach 1559,
zugeschrieben)
Uppon la mi re
Henry Purcell
May her blest chase (1692 aus „Love’s goddess sure was blind Z. 331) auch bekannt als Cold and Raw (aus der Playford collection)
Chick Corea (1941 – 2021)
Children’s Song 1 (1971 – 1974)
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Musikalische Opfer BWV 1087 (1747–48)
Johann Heinrich Schmelzer (ca. 1623 – 1680)
Sonata Secunda (aus „Sonatae unarum fidium 1664)
Antonio Vivaldi (1678 – 1741)
La Follia RV63
––––– Pause
Tarquinio Merula (1594/95 – 1665)
Canzonetta Spirituale sopra alla nanna (1636)
Anon.
Follias
Traditionel (1659? – 1695)
Corne Yairds (Rowallen Lute Book, 1620)
Greensleeves (Division Flute, 1706)
Black and Grey (Playford’s Dancing Master)
Chick Corea
Children’s Song 4
Anon.
„Durham Ground“ (nach einem Thema von Corelli aus der Sonata Nr. 7 op. 5)
Jean-Baptiste Lully (1632 – 1687)
Chaconne (aus Phaeton LWV 61)
––––Tickets ab € 45,35 ––––––– Online Ticketverkauf
Ob man Stefan Temmingh als „Nachfolger von Frans Brüggen“, als „Faun mit der Blockflöte“ oder als „Revolutionär auf seinem Instrument“ bezeichnet – eins ist klar: der Südafrikaner, der 2022 mit dem OPUS Klassik in der Kategorie „Konzerteinspielung des Jahres“ ausgezeichnet wurde, gehört zur Weltspitze auf der Blockflöte.
Ein Blick auf seine Projekte und Diskographie zeigt, dass hier ein Künstler am Werk ist, der nicht nur wiederholt, sondern neue Traditionen schafft und Maßstäbe setzt. Bereits mit seinem ersten Album „Corelli à la mode“ gelang es ihm, die Grenzen von Repertoire und Klang zu sprengen: „Noch nie hat man von einer Blockflöte Töne gehört, die so mühelos und so differenziert auf der gesamten Bandbreite von Klangfarbe und Dynamik gespielt wurden.“ (Corriere della Sera). 2014 und 2015 erschienen bei SONY/dhm seine CDs „Inspired by Song“ und „BIRDS“ zusammen mit der Sopranistin Dorothee Mields, beide von der Kritik hochgelobt. Letztere Einspielung war der Anlass für die Verleihung des ECHO Klassik und wurde von fast allen großen deutschen Rundfunkanstalten als CD-Tipp gesendet. 2017 hat Stefan Temmingh mit Capricornus Consort Basel die kompletten Blockflötenkonzerte von Antonio Vivaldi eingespielt, wofür er 2018 mit einem International Classical Music Award, der Editor’s Choice des Gramophone Magazine und dem französischen Diapason d’or als „die neue Referenz für dieses Repertoire“ (Diapason) ausgezeichnet wurde. Es folgten seine Händel-Duo-CD (2019) mit der Cembalistin Wiebke Weidanz und seine dritte Aufnahme mit Dorothee Mields „Telemann“ (2019). Im Herbst 2021 erschien sein neuestes CD-Projekt „Leipzig 1723“, wieder mit Capricornus Consort Basel, für das er 2022 den OPUS Klassik erhielt. Die Einspielung präsentiert Blockflötenkonzerte von Bach, Fasch, Graupner und Telemann, Komponisten, die als die besten ihrer Zeit galten und 1723 alle als Thomaskantor zur Wahl standen.
Als Spezialist für Alte Musik beherrscht Stefan Temmingh natürlich die komplette Originalliteratur für Blockflöte. Er tritt international als Kammermusiker und mit seinem Ensemble auf, z. B. beim Bachfest Leipzig, den Bachwochen Thüringen, den Händel-Festspielen in Halle und in Göttingen, an der Alten Oper Frankfurt, beim Mosel Musikfestival, dem Grafenegg Festival, bei Oude Muziek Utrecht, dem Boston Early Music Festival, im NCPA Beijing oder der Shanghai Concert Hall sowie bei diversen Festivals und Konzertreihen in aller Welt. Als Solist gastiert Stefan Temmingh mit Barock-, Kammer- und Sinfonieorchestern, z. B. mit der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern, dem Estonian National Symphony Orchestra, den Bochumer Symphonikern, dem Stuttgarter Kammerorchester, dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn, dem WDR Funkhausorchester, der Hong Kong Sinfonietta, dem Cape Philharmonic Orchestra Kapstadt oder bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen. Seit 2017 verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit dem Schweizer Barockorchester Capricornus Consort Basel.
Stefan Temminghs Engagement reicht von Alter bis hin zu Neuer Musik. Regelmäßig spielt er barocke Concerti sowie Uraufführungen zeitgenössischer Blockflötenkonzerte, die er selbst bei den Komponisten in Auftrag gibt. Immer wieder übernimmt er seit 2015 auch die Leitung seiner Orchesterkonzerte und -projekte.
Geboren in Kapstadt, stammt Stefan Temmingh aus einer südafrikanisch-holländischen Musikerfamilie und lebt heute in München und Freiburg. Anfangs nahm er Unterricht bei Markus Zahnhausen in München, gefolgt von einem Studium bei Prof. Michael Schneider in Frankfurt. 2008 wurde er mit dem Stipendium der Stadt München für Neue Musik ausgezeichnet. Seit Herbst 2019 unterrichtet er als Professor an der Hochschule für Musik Freiburg.
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