Am Dienstag, den 24. Juli veranstaltete der Golfclub Oberstdorf e.V. erstmals den „Musiksommer Monatspreis“ im Rahmen der beliebten 9-Loch-Feierabend-Turnierserie. Die Festivalleiter Sandra Ricken und Prof. Eckhard Fischer hatten zur Freude der Teilnehmer tolle Festivalkarten für die Sieger parat.
Bei herrlichen Bedingungen und angenehmen Temperaturen ging es für die Golfer um 18 Uhr mit einem Kanonenstart los. Ein kurioses Ereignis gab es an diesem Abend: Ein paar Flights spielten an Bahn 9 vom unteren, statt vom oberen Abschlag, weshalb diese Flights nicht in die Wertung kamen. Vizepräsident Martin Eulgem hatte aber schon die passende Antwort für die Unglücklichen bereit: Diese Turnierteilnehmer bekamen von Sponsor Prof. Eckhard Fischer eine Flasche Wein aus seinem eigenen Anbau.
Seriensieger Karlheinz Brückner zeigte auch an diesem Tag seine tolle Form und ließ die Konkurrenz mit 12 Bruttopunkten hinter sich. Im Netto A waren Jürgen Schwartges (17 Nettopunkte) und Micha Holzhey (16) erfolgreich, nachdem Dagmar Klauser und Elmar Reiber sportlich fair Ihr Versehen an Loch 9 kundtaten. Im Netto B gewann abermals Ingeborg Hable mit 16 Punkten und Hans Schwayer belegte mit 15 Punkten Rang zwei. Das Netto C ging an Andreas Reich (20) knapp vor Nicole Jastram (19).
Der Golfclub bedankt sich ganz herzlich bei Sandra Ricken und Prof. Eckhard Fischer für die erstmalige Ausrichtung des Turniers mit tollen Preisen.
Bild & Text: Golfclub Oberstdorf e.V.
Zwei Welten
Klassik „Trio Opus 8“ deutet Meilensteine der Musik von Beethoven und Schubert intensiv aus und betont den Gegensatz
Von Klaus Schmidt
Oberstdorf Nur 16 Jahre liegen zwischen zwei großen Werken der Gattung Klaviertrio: Ludwig van Beethovens op. 97 in B-Dur und Franz Schuberts op. 100 in Es-Dur. Das eine scheint das andere in Form und Anspruch weiterzuführen. Und doch liegen zwischen beiden Werken Welten. Das verdeutlicht das jüngste Konzert des „Trios Opus 8“ im Oberstdorf-Haus.
Das Ensemble ist dem Ort auf besondere Weise verbunden. Violinist Eckhard Fischer leitet heuer zum vierten Mal den Oberstdorfer Musiksommer. Während des Klassikfestivals verzichtet der Professor aus Detmold konsequent darauf, selbst zu musizieren und zu unterrichten. Er konzentriert sich ganz darauf, Gästen wie Mitwirkenden beste Bedingungen zu schaffen. Deshalb hat ihn der Förderverein, der das Festival trägt, eingeladen, außerhalb des Musiksommers mit seinem Ensemble aufzutreten. Das tut Eckhard Fischer diesmal in Form eines Neujahrskonzertes.
Zusammen mit Pianist Michael Hauber und Cellist Mario de Secondi interpretiert er dabei kraftvoll und farbenreich die beiden bedeutenden Klaviertrios von Beethoven und Schubert, zwei Meilensteine in der Geschichte der Kammermusik. Beethoven weitet in seinem Werk nicht nur die zeitlichen Dimensionen, sondern auch den Klang. Der tendiert zum großen sinfonischen Ton, wie Pianist Michael Hauber eindrucksvoll vor Ohren führt. Er entfesselt auf dem Flügel gewaltige Klangpracht, zaubert aber auch zarteste Verführungskunst aus den Tasten hervor. Über weite Strecken prägt ein eleganter Ton den Vortrag, doch unvermittelt bricht immer wieder ein ruppiger Charakter hervor, ein Querkopf, der seine Mitmenschen überrascht und manchmal auch schockiert. Gegen die Dominanz des Klaviers, die schon in Beethovens Werk angelegt ist, tun sich die Streicher schwer. Sie erden den optimistischen Charakter der Musik und geben ihm zusätzliche Kernigkeit und Tiefe.
Prägt das Trio, das Beethoven seinem Schüler und Förderer Erzherzog Rudolph widmete, durchweg eine lichte Stimmung, so klaffen in Schuberts Trio, das ein Jahr vor dem Tod des Komponisten entstand, Abgründe. Robert Schumann hörte schon aus dieser Musik „tiefen Zorn“, „überschwängliche Sehnsucht“ und „Herzensangst“ heraus. Das „Trio Opus 8“ verstärkt in seiner tief lotenden, intensiven Deutung noch das dramatische Psychogramm eines mit dem Dasein ringenden Menschen.
Zum Höhepunkt wird auch hier der langsame Satz, ein Andante con moto. Es wächst zum Symbol der unaufhaltsam verrinnenden Lebenszeit, in der die Glücksmomente schnell wieder verwehen. Ja, es überschattet als motivische Rückbesinnung mit einem nachdenklich-edlen Gesang des Cellos das Finale, und sorgt für nachhaltige Erschütterung. Selbst wenn die Geige in zartesten Tönen zum Tanz aufspielt, lockt hier ein Spielmann nicht zum unbeschwerten Vergnügen, sondern zum unaufhaltsamen Abschied.
Warmen Glanz und unbeschwertes Glück verströmt erst die Zugabe, der langsame Satz, das Andante con moto tranquillo aus dem Klaviertrio in d-Moll, op. 49, von Felix Mendelssohn Bartholdy. Es rundet ein Programm, das mit dem versonnenen Notturno in Es-Dur von Franz Schubert begann. Am Ende brandet Jubel auf für dieses gehaltvolle und tief durchdachte Konzert im fast ausverkauften Saal Breitachklamm des Oberstdorf-Hauses.
von Klaus Schmidt