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Presse 2017

am 29.07.2017 von Sandra Ricken

AZ Oberallgäu Kultur 26.07.2017

Consortium Classicum

Seltene Schönheiten

Klassik Das Ensemble „Consortium Classicum“ eröffnet den Oberstdorfer Musiksommer mit selten zu hörender Kammermusik für Streicher und Bläser von Mozart, Beethoven und dessen Zeitgenossen Friedrich Witt
Oberstdorf So reizvoll die Besetzung mancher Kammermusikwerke auch sein mag, so schwierig ist es oft, sie zum Klingen zu bringen: Zu speziell sind die Ansprüche. Seit den 1960er Jahren widmet sich das „Consortium Classicum“ in variabler Besetzung solch selten zu hörenden Schätzen der Musikliteratur. Und damit hat das Ensemble selbst Geschichte geschrieben: Es erhielt zahlreiche Preise, trat bei renommierten Festspielen wie jenen in Salzburg und Wien auf, wirkte bei Fernseh-Dokumentationen und Filmen mit, bereiste mit seiner Kunst die ganze Welt, schuf ein Musikarchiv mit zu Unrecht vergessenen Meistern des 18. und 19. Jahrhunderts.

Einen von ihnen stellt das „Consortium Classicum“ auch beim Eröffnungskonzert des Oberstdorfer Musiksommers vor: den Beethoven-Zeitgenossen Friedrich Witt. Sein Septett muss sich zum Auftakt des Klassikfestivals neben jenem Beethovens und einem Oktett von Mozart behaupten. Mit dem Cellisten des Ensembles, Armin Fromm, sprach Veronika Krull über das ungewöhnliche Programm.

Das Septett in Es-Dur, op. 20, von Ludwig van Beethoven hat – etwas ungewöhnlich – sechs und nicht vier Sätze: Warum diese Vielsätzigkeit?

Armin Fromm: Das Werk ist eine Serenade. Schubert hat in seinem serenadenähnlichen Oktett auch mehr Sätze geschrieben, auch sechs. Das Stück ist eben kein Streichquartett oder Trio, die meist vier Sätze haben. Es ist eine gemischte Besetzung mit Streichern und Bläsern.

Im gleichen Jahr wie Beethoven wurde Friedrich Witt geboren, später Hofkapellmeister in Würzburg. Steht sein Septett in der gleichen Tradition?

Fromm: Nein, das ist nicht wirklich vergleichbar. Beethovens Musik ist viel komplexer. Friedrich Witts Werk ist ein abendliches Ständchen, ein fröhliches Stück, sehr heiter.

Wolfgang Amadé Mozarts Oktett ist eigentlich eine Umarbeitung des vom Komponisten hochgeschätzten Quintetts Es-Dur für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott, KV 452. Das Oktett soll als Straßenmusik geschrieben worden sein ...

Fromm: Ursprünglich war es ein Quintett für Klavier und Bläser. Wie damals üblich, gab es ja keine Tonträger, kein Radio. Und so wurden die Stücke für andere Besetzungen umgeschrieben, je nachdem, welche Instrumente zur Verfügung standen.

Sie spielen bei dem Oberstdorfer Auftritt in wechselnder Besetzung – mal mit sieben, mal mit acht Musikern.

Fromm: Ja, wie es die Komposition vorschreibt. Bei dem Werk von Friedrich Witt kommt noch eine zweite Geige hinzu. Einen Tag später spielen wir übrigens in der Sonnenalp ein Streichquartett von Haydn und eines von Mozart.

am 29.07.2017 von Sandra Ricken

AZ Allgäu Kultur 22.07.2017

Prof. Konrad Elser

"Eine geniale Idee"

Klassikfestival Pianist Konrad Elser hält dem Oberstdorfer Musiksommer von Anfang an die Treue. Der Lübecker Professor erklärt, warum. Heuer gestaltet er wieder einen Solo-Abend
Von Klaus Schmidt

Oberstdorf Er ist ein Mann der ersten Stunde: Pianist Konrad Elser wirkte bereits beim Auftakt des Oberstdorfer Musiksommers 1993 mit. Und er hat dem Klassikfestival seither die Treue gehalten. Wenn ab kommenden Donnerstag die Veranstaltungsreihe wieder mit Konzerten und Meisterkursen die Kulturszene im Allgäu für drei Wochen bereichert, wird er auch einen Soloabend gestalten.

Mit solchen hat sich der Künstler beim Oberstdorfer Klassikfestival rar gemacht, obwohl er dort jedes Jahr Meisterschüler unterrichtet. 12 bis 14 sind es im Durchschnitt. Und jedes Mal stellen solche Meisterkurse eine Herausforderung dar. Zwar gebe es einige Schüler, die mehrere Jahre wiederkommen, doch die meisten Teilnehmer seien neu. Dann gelte es, sich in kürzester Zeit auf deren Bedürfnisse einzustellen, an Technik, Klang und Werkverständnis zu arbeiten.

Dabei erweitere manchmal auch der Lehrer seinen Horizont, sagt Konrad Elser. Denn bei der Erarbeitung eines Werkes tauchten immer wieder spannende Fragen auf, die hin und wieder auch für den Dozenten den Einblick in eine Komposition vertiefen.

Konrad Elser ist ein erfahrener Pädagoge. Seit 1992 unterrichtet er als Professor an der Musikhochschule in Lübeck. Davor hatte er bereits Lehraufträge an verschiedenen anderen Hochschulen. Kurz vor dem Oberstdorfer Festival sitzt er bis Sonntag als Juror in dem Klavierwettbewerb Theodor Leschetizky für polnische Musik in Hamburg, den die deutschen Musikhochschulen zum dritten Mal ausgeschrieben haben. Eine anstrengende Tätigkeit für den Juror, der etwa 20 Teilnehmer hören muss, die zum Finale zugelassen wurden, und dann ein „gerechtes und verantwortungsvolles Urteil“ fällen soll. Denn Wettbewerbserfolge geben oft den Anstoß, eine Konzertkarriere anzustreben. „Wer diesen schwierigen Weg einschlägt und noch Erfolg hat, verdient Bewunderung“, erklärt Konrad Elser.

Er selbst studierte nicht nur bei Oleg Maisenberg und Martha Argerich, sondern zuvor auch bei Paul Buck, dem Vater von Peter Buck, dem Cellisten des Melos-Quartetts, der 1993 den Oberstdorfer Musiksommer begründete. „Eine geniale Idee“, findet Konrad Elser. „Sie wurde durch das persönliche Engagement von Peter Buck Realität .“

Elser schätzt an diesem Klassikfestival die Atmosphäre, die Begegnung mit den Menschen vor Ort. Sie können zum Beispiel die Meisterkurse besuchen, ohne Eintritt zahlen zu müssen wie bei anderen Festivals. Es gebe in Oberstdorf den Abend der Begegnung, der das Treffen zwischen Dozenten, Studenten und Besuchern fördere. Solche Treffen seien in einem kleinen Ort wie Oberstdorf leichter möglich als in Großstädten wie Köln oder Berlin. Das mache das Flair dieses Festivals aus.

Darüberhinaus hat der 60-jährige Pianist auch noch eine ganz pragmatische Erklärung auf Lager, warum er gerne nach Oberstdorf kommt. Er sei in Schwäbisch-Gmünd geboren und lebe in Lübeck. Da sei ihm jede Gelegenheit willkommen, in südliche, heimatliche Gefilde zu reisen. Zumal er als Kind schon mit seinen Eltern Tagesausflüge ins Allgäu unternommen habe: „Ich kann mich noch ganz genau erinnern, wie ich zum ersten Mal die Oberstdorfer Kirche sah.“

Er selbst wird heuer nicht dort auftreten, sondern im Oberstdorf-Haus. In seinem Programm stellt er das Werk zweier Komponisten gegenüber: Franz Schubert und Franz Liszt. Liszt, der spätergeborene Romantiker habe das Werk des anderen genau studiert. Im Mittelpunkt des Abends stehen zwei Sonaten: Die letzte tiefgründig-poetische von Franz Schubert, in dessen Todesjahr entstanden, und der Solitär von Franz Liszt, der die Form zu einem neuen Höhepunkt der Gattung vorantreibt. Lieder von Franz Schubert, die Franz Liszt für Klavier solo fantasievoll umgearbeitet hat, schlagen die Brücke zwischen den beiden Genies.

Ein vielversprechendes Programm, eines von vielen des diesjährigen Festivals.

am 29.07.2017 von Sandra Ricken

AZ Oberallgäu - Kultur 29.07.2017

Veredlung im Blick

Empfang Zum Auftakt des Festivals wird künstlerischer Leiter Eckhard Fischer im Amt bestätigt und skizziert seine Pläne - Von Klaus Schmidt

Oberstdorf Zum Auftakt des Oberstdorfer Musiksommers wagen die Verantwortlichen einen Blick in die Zukunft: Die Planung für 2018 sei genehmigt, das Programm für 2020 bereits in Gedanken skizziert. Es kreise um den 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens. Das sagte Stephan Bräuer, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer, der das Klassikfestival trägt, beim Eröffnungsempfang im Johannisheim. Drei Jahre hat sich künstlerischer Leiter Eckhard Fischer gegeben, den Musiksommer neu auszurichten. Vor der dritten Auflage fragte er jetzt, ob er weitermachen solle und erntete lautstarken Beifall. Schon zuvor hatte Stephan Bräuer klargestellt, dass der Verein an der neuen künstlerischen Leitung festhalten wolle, bedauerte aber, dass der Kontakt zu Cellist Peter Buck abgebrochen sei, der das Festival 1993 mit dem damaligen Bürgermeister Eduard Geyer begründet und 2014 die künstlerische Leitung niedergelegt hatte.

„Klein, aber fein“, lautet ein Motto des neuen künstlerischen Leiters. „Wir laden Künstler ein und keine Programme“, das zweite. Dem fügte Eckhard Fischer zum Auftakt der Konzert- und Meisterkursreihe ein drittes hinzu: Er wolle an der Veredlung im künsterischen Bereich arbeiten, natürlich immer unter strenger Einhaltung des vorgegebenen finanziellen Rahmens.

Unerlässlich für ein solches Festival seien verlässliche Sponsoren, erklärt Kuratoriumsvorsitzender Manfred Baldauf. Er dankte ihnen. Bürgermeister Laurent Mies hob die Bescheidenheit und Kompetenz des künsterischen Leiters hervor: Er stehe für ein Festival von hoher Qualität. Thomas Goppel, Präsident des Bayerischen Musikrates, erklärte, der Musiksommer habe sich Aufmerksamkeit zwischen den großen Festivals erworben. Er setzte Impulse, müsse aber jedes Jahr aufs Neue mit Leben erfüllt werden.

Ohne Sport, Musik und Religion könne der Mensch nicht leben, zitierte Pfarrer Bruno Koppitz Sir Peter Jonas, den ehemaligen Intendanten der Bayerischen Staatsoper. In diesem Sinne sei man in Oberstdorf gut aufgestellt: Im Winter dominiere der Sport, im Sommer gebe es das Klassikfestival, das dank des früheren Pfarrers Peter Guggenberger auch mit der Religion verbunden sei, durch die Kirche als spirituellem Konzertort.

Mit ausdrucksreichem und schwungvollem Harfenspiel umrahmte Martina Noichl solche Reden und steigerte damit die Vorfreude auf die Konzerte des Festivals.

am 29.07.2017 von Sandra Ricken

AZ Oberallgäu - Kultur 29.07.2017

Die Grenzöffner

Klassik Das Minguet-Quartett präsentiert beim Oberstdorfer Musiksommer Werke von Mozart, Beethoven und Janáček, die zu ihrer Zeit wegweisend waren. Geigerin Annette Reisiger gibt einen Ausblick auf das spannende

Programm
Oberstdorf Das Kölner Minguet-Quartett gehört zu den international gefragtesten Ensembles. Sie musizieren an diesen Samstag beim Oberstdorfer Musiksommer. Mit der Geigerin Annette Reisinger sprach Markus Noichl.

Ihr Namensgeber Pablo Minguet, ein spanischer Philosoph des 18. Jahrhunderts, bemühte sich, dem breiten Volk Zugang zur Kunst zu verschaffen. Sie haben ja durchaus auch erklärungsbedürftige Werke im Programm ...

Annette Reisinger: Hauptsächlich das erste Streichquartett von Leoš Janáček, gewidmet der Novelle „Die Kreutzersonate“ von Leo Tolstoi. Darin geht es um die Eifersuchts-Fantasien eines Mannes, der seine Frau schließlich umbringt, als sie mit einem Freund diese Sonate von Beethoven musiziert.

Erregung und Spannung lodern in diesem Werk, Dämonen geistern. Das würde wohl auch funktionieren, wenn man keine Informationen hat über den Hintergrund?

Reisinger: Sicher. Aber interessanter ist es doch, wenn man die Geschichte dazu weiß. Ein Zug rattert. Sowohl als Maschine als auch emotional in diesem Mann, rast in die Katastrophe. Wichtig zu wissen ist auch, dass Janáček eine problematische Beziehung unterhielt zu einer 38 Jahre jüngeren Schülerin. Hier also auch eigene Erfahrungen verarbeitet. Auffällig und rätselhaft ist das Ende des Werkes, als nach der Entladung plötzlich lichte und hymnische Töne erklingen.

Viele Fragen. Beethovens op. 131 ist ja auch nicht gerade leichte Kost. Nach seiner eigenen Einschätzung sein größtes Quartett ...

Reisinger: Das Werk schockierte die Zeitgenossen. Auch heutige Hörer sind gefordert. Wie Beethoven die Zeit dehnt, Brüche einsetzt – das ist immer noch revolutionär.

Und für sie anspruchsvoll zu interpretieren?

Reisinger: Schon allein körperlich. Da ist man fertig am nächsten Tag, muss alles geben. Da gibt es keine Routine.

Und Mozart?

Reisinger: Wenn wir schon nichts Zeitgenössisches spielen, dann doch zumindest Werke, die zur damaligen Zeit Frontliner waren, Grenzen öffneten. Das gilt auch für Mozarts KV 387. Die Kombination der Extreme bei diesem Menschen wird immer ein Rätsel bleiben, diese jähen Wechsel. Auch über der größten Fröhlichkeit liegt immer ein Schatten, ein Schmerz.

Im Finale kombiniert er kunstvolle Fugati mit Gassenhauer-Themen, hehre Kunst mit Banalem.

Reisinger: Genau. Diese Vereinigung der Gegensätze, genial. Sein Thema. Was ihm im Leben nicht glückte, bewältigte er in der Kunst.

Sie kombinieren ja gern das klassisch-romantische Repertoire mit der Moderne. Wie schaffen Sie es, dass jede Epoche ihren Charakter behält?

Reisinger: Das ist die Kunst! Wir musizieren nicht auf historischen Instrumenten, aber historisch informiert, also im Stil jeder Epoche. Unser größtes Anliegen ist die Klarheit, quer durch alle Epochen.

Ist es vermessen, als Zugabe etwas Zeitgenössisches zu erwarten?

Reisinger: Lassen Sie sich überraschen!

Konzert: Das Minguet-Quartett spielt an diesem Samstag, 29. Juli, um 20 Uhr im Oberstdorf-Haus. Karten: Festivalbüro des Oberstdorfer Musiksommers, Telefon 08322/9592005.

Informationen im Internet:

www.oberstdorfer-musiksommer.de

am 08.04.2017 von Sandra Ricken

Minguet Quartett - Süddeutsche Zeitung, Februar 2017

Unvergesslich vollkommen

Das Publikum hörte hier ein Ensemble von solcher Klangkultur und in Jahrzehnten gewachsener Übereinstimmung, wie es einem nur in seltenen Glücksfällen begegnet. Die Interpretation durch die Minguets brachte die Fülle der Erfindungen dieser großartigen Kompositionen glanzvoll zur Geltung. Man spürte, wie die vier Musiker mit innigem Engagement an der Herstellung ihrer Vielfalt beteiligt waren, man erlebte eine Maßstab setzende Interpretation!

Süddeutsche Zeitung, Februar 2017

am 08.04.2017 von Sandra Ricken

Klein, aber fein

Allgäuer Anzeigeblatt, 27.03.2017, Seite 25

Musiksommer-Leiter Eckhard Fischer stellt neues Programm vor Oberstdorf „Die Größenordnung bleibt.“ Eckhard Fischer hält an seinem Konzept fest. Der Oberstdorfer Musiksommer soll klein, aber fein bleiben, sagt der Künstlerische Leiter. 16 Konzerte bietet das Klassikfestival vom 27. Juli bis zum 13. August, dazu sieben Meisterkurse. Das dritte Jahr leitet Fischer, Professor für Geige an der Musikhochschule Detmold, den Musiksommer. Wie im Vorjahr soll die Oberstdorfer Jodlergruppe des Festival in der katholischen Pfarrkirche eröffnen, bevor dann das Consortium Classicum großbesetzte Kammermusik von Mozart und Beethoven anstimmt. Die weiteren Konzerte finden meist im Oberstdorf-Haus statt. Dabei werden unter anderem wieder der Hornist Felix Klieser und der Cellist Wen-Sinn Yang erwartet, die schon im vergangenen Jahr die Säle füllten. Letzterer wird mit dem in Sonthofen aufgewachsenen Pianisten Michael Endres auftreten. Schon vielfach beim Klassikfestival zu erleben war Cellist Maximilian Hornung.

Er will zusammen mit dem Bayerischen Landesjugendorchester musizieren. Die Anne-Sophie-Mutter-Stiftung entsendet unter anderem die Geigerin Ye-Eun Choi nach Oberstdorf. Das mit dem Echo-Klassik-Preis ausgezeichnete Minguet-Quartett aus Köln stellt sich mit Werken von Mozart, Beethoven und Janáček vor. Klassik auf Nebel- und Fellhorn Die Serenade auf dem Nebelhorn gestaltet das Kammerorchester Arcata aus Stuttgart, auf dem Fellhorn-Gipfel spielt das Novus-Quartett, dessen Auftritt 2016 bejubelt wurde. Die Dozenten der Meisterkurse zeigen ihr Können bei einem Gemeinschaftskonzert, Konrad Elser gibt einen Klavierabend mit Sonaten von Schubert und Liszt. Erstmals präsentiert der Musiksommer-Chef auch Talente, die er in den Meisterkursen entdeckt hat: Cellist Christoph Heesch und Pianist Lion Hinnrichs erhalten die Chance, mit Kollegen eigene Kammermusik-Programme vorzustellen. Für Klassikgrenzen sprengende Unterhaltung sollen das Rastrelli-Cello-Quartett und – zum Abschluss des Festivals – das Janoska-Ensemble aus der Slowakei sorgen. (kls) Karten gibt es ab sofort in den Service-Centern unserer Zeitung, im Festivalbüro in Oberstdorf, Nebelhornstraße 25, Telefon 08322/9592005.

Internet: www.oberstdorfer-musiksommer.de Eckhard Fischer
©Allgäuer Anzeigeblatt 2017
Copyright 27.03.2017 Allgäuer Zeitung

am 27.03.2017 von Sandra Ricken

Abendzeitung München 17.01.2017

Janoska Ensemble Schmäh aus der Slowakei

Zwei Geiger, ein Kontrabass und ein Mann am Klavier: Das Janoska Ensemble spielt Johann Strauß, Fritz Kreisler, Astor Piazzolla und einen „Bossa für Amadeus“. Foto: Julia Wesely
Musik wie ein wildes, kunstvolles Parfüm: Das Janoska-Ensemble aus Bratislawa verbindet Klassik mit Jazz, Volksmusik und viel Energie

Geile Optik, Superlative, Skandale! Um Klassik erfolgreich zu vermarkten, braucht es heute mehr als Talent. Aber beim Janoska-Ensemble gibt es vor allem Talent. Dem anderen Zirkus entziehen sich die vier sympathisch pausbäckigen Musiker am Flügel, zwei Geigen und einem Kontrabass noch und sind dabei gut gelaunt, unarrogant und auch noch nicht PR-geglättet.

Die Anzüge sitzen ein bisschen schief, die Klaviertasten-Krawatte ist albern, die dunklen Haare sind ein bisschen fad hinterfrisiert – aber die Janoskas sind authentisch, hoch virtuos und haben eine Freude am Musizieren, die sich sofort auf den Zuhörer überträgt. Dann kommt doch so ein Marketing-Wort: das „Label“ für ihre Musik, die sie ein wenig affig englisch, dafür aber international, den „Janoska-Style“ nennen, der aber nicht in die Cross-Over-Schublade gesteckt werden soll. „Das ist, wenn man zu einer Opernarie Schlagzeug dazu packt. Das kann auch gut und wunderbar sein. Wir aber machen was anderes“, stellt der Pianist František Janoska klar. Ihr Stil klingt neu und vertraut zugleich und ist wie ein Parfüm aufgebaut: mit Basisnote, einem strukturgebenden Fundament, meist ein klassisches Stück.

Weitergedreht
Dann Herz- und Kopfnoten: verschiedene Stile werden darüber gebaut, wechseln sich ab, reichern an, akzentuieren, lassen durch Gypsy-Versatzstücke heimatlich klingen, durch Balladen-Beigabe schmelzig-romantisch, durch Jazz witzig-leicht, frech und schwingend. Die janoskasche Bearbeitung vervollkommnet manche Stücke, so ihre „Fledermaus“-Ouvertüre, dass sie dem Geist und Gefühl von Johann Strauß ganz nah ist, wenn sich mit „Those were the Days“ ein etwas schmissig-melancholisches, russisches Lied druntermischt und dadurch den Rausch noch eine Schraube weiterdreht.
Doch ist es unsinnig, im Konzert zu sitzen und angestrengt die einzelnen Melodie-Teile herauskennen zu wollen. Besser gönnt man sich die Überraschung dabei zuzuhören, wie sich etwas Vertrautes, Bekanntes in Neues verwandelt - sich dabei verändert und dem musikalischen Wesen trotzdem treu bleibt.
Ausgedacht haben sich den Stil die drei Brüder, Roman, Ondrej und František Janoska. Julius Darvas, der über die Ehe mit einer Cousine in die traditionsreiche Musiker-Familie Janoska eingeheiratet hat, wurde in ihrem Kreis mit aufgenommen. Wenn die Großfamilie zusammenkommt, tönen 150 Musiker aus allen Ecken und Enden. Es war immer Musik, zu Hause in Bratislava. Der Vater, selbst tourender Unterhaltungsmusiker, war für die Janoska Kinder der erste Lehrer und in den frühen Jahren die wichtigste musikalische Bezugsgröße.
Jazz als Prägung
Von seinen Reisen brachte er Schallplatten mit – vor allem die Oscar Petersen-Platte hörten sie wieder und wieder. Dieser Jazz wurde eine prägende Stilrichtung für die Janoskas, die früh Instrumente lernten und bald zur klassischen Ausbildung nach Wien gingen. Musikschule, Konservatorium, Hochschule – außerhalb des Unterrichts hörte Roman Janoska gern Elvis Presley – ein großes Vorbild für den Jazz-Violinisten, dem er auch optisch ein wenig nachzueifern scheint. Auch Michael Jackson und Charlie Parker verehrt er- und seinen großen Bruder Ondrej, der schon längst die Geige fiedelt, als Roman noch kinderklein zu ihm hochschaut. Sie hören und verehren alles durcheinander, Martha Agerich, Keith Jarett, George Benson, auch Whitney Houston, Ella Fitzgerald, Tony Bennett.
Nach Meisterklassen und jeweiligen Karrieren in renommierten Klangkörpern und solistischen Erfolgen finden die vier 2013 wieder zusammen. Irgendetwas hatte ihnen gefehlt bei den Wiener Philharmonikern, bei Anna Netrebko: das Sentiment, das Heimatgefühl und ihre Janoska-Perspektive auf die klassische Musik, mit der sie sich etwas Neues erarbeiten wollen. Sie stecken die Köpfe zusammen und entwickeln ihren eigenen Stil. Klassik, Jazz, Volksmusik, ein bisschen Zigeuner-Energie – sie bringen alles zusammen und lassen es aufeinander wirken.
Virtuose Improvisation
Welches Stück, welcher Stil mit aufgenommen wird, entscheiden sie zusammen. Jeder darf Vorschläge einreichen, tüftelt und entwickelt mit. Dann schreibt František Janoska, Arrangeur der Truppe, eine erste Version auf, die in Auseinandersetzungsproben weiter verfeinert wird. Danach wird das Stück auf der Bühne getestet. Aber es klingt in jedem Konzert anders – weil die Vier virtuos improvisieren. „Etwa 70 Prozent der Musik habe ich aufs Blatt notiert. Der Rest ist jedes Mal eine Überraschung“, sagt František. „Das Improvisieren war auch in der Klassik mal sehr üblich“, erklärt er. „In der Barockzeit, bei Bach, war es normal, dass der Komponist sich ein Thema wählt und dazu improvisiert. Etwas, das heute in der ernsten Musik leider verlorengegangen ist. Das wollen wir wieder zurück auf die Bühne bringen“.
Das macht ihr Business für Janoskas so reizvoll. In der Schubladen-Enge eines Genres würden sie sich heute schrecklich langweilen.

Abendzeitung/ Lena Pauli,17.01.2017 - 10:27 Uhr

Abschlusskonzert des Oberstdorfer Musiksommers JANOSKA ENSEMBLE am 13.08.2017, 20:00 Uhr Oberstdorf Haus

am 21.01.2017 von Sandra Ricken

Impresariat Simmenauer | News | Novus String Quartet

Novus-String-Quartet5byJin-ho Park

Diese zwei wichtigen Debuts hat das Novus String Quartet diesen Monat sehr erfolgreich gemeistert und ist mit herausragenden Kritiken...

Wigmore Hall London 08. Januar 2017
Kölner Philharmonie 15. Januar 2017

SUNDAY TIMES, 15. Januar 2017
"These players are in their mid-twenties but already display technical address and musical instincts beyond their years, relishing the emotional highs and lows of these composers' [Schubert, Mendelssohn, Beethoven] most restless idioms."

KÖLNISCHE RUNDSCHAU, 17. Januar 2017
"Die kompliziert vertonte Zerrissenheit [Grieg] setzte das Quartett unwahrscheinlich geschlossen um, da steckte jede Menge Arbeit drin und künstlerische Reife; Bravo für die Jugend."

...belohnt worden! Wir gratulieren!

Auch die erste CD des Ensembles, erschienen im Mai 2016, wurde bereits von der Presse hochgelobt:

"Dieser Platte Widerstand zu leisten ist wirklich zwecklos."
niusic.de, 20. Juli 2016

Wer das aus Südkorea stammende Streichquartett noch nicht auf seinem Wunschzettel hat, sollte dies also umgehend ändern!

Konzert Novus String Quartet am 09.08.2017, 19:00 Uhr - Bergschau Fellhorngipfel

am 05.01.2017 von Sandra Ricken

Artikel Allgäuer Zeitung

Meister und Nachwuchs-Talente Allgäuer Anzeigeblatt, 05.01.2017, Seite 23 Meister und Nachwuchs-Talente Oberstdorfer Musiksommer

Das Klassikfestival präsentiert vielversprechende Künstler Oberstdorf Die unerhörte Musik schrieb Geschichte. Igor Strawinskys Ballett „Die Frühlingsweihe“ schockierte und begeisterte gleichermaßen. Beim Oberstdorfer Musiksommer krönt es ein Programm mit dem Cellisten Maximilian Hornung und dem Bayerischen Landesjugendorchester. Das Klassikfestival, das vom 27. Juli bis zum 13. August dauert, verbindet Meisterkurse mit Konzerten. Das Programm der letzteren ist breit gefächert.

Es reicht von Klavier- und Kammermusik bis zum Orchesterwerk. Und es kündigt viele mit Preisen dekorierte Künstler an: zum Beispiel das Minguet-Streichquartett, den Hornisten Felix Klieser, aber auch Nachwuchs-Talente wie die Geigerin Ye-Eun Choi, Stipendiatin der Anne-Sophie-Mutter-Stiftung. Cellist Wen-Sinn Yang und der aus Sonthofen stammende Pianist Michael Endres stellen virtuose Cellomusik vor. Das renommierte deutsche Consortium Classicum und das ausgezeichnete Wiener Janoska-Ensemble sorgen für Auftakt und Finale. (kls)

Karten sind ab März erhältlich. www.oberstdorfer-musiksommer.de Stipendiatin der Anne-Sophie-Mutter-Stiftung: Ye-Eun Choi.
Foto: Felix Broede ©Allgäuer Anzeigeblatt 2017
Copyright 05.01.2017
Allgäuer Zeitung

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